Immer mehr Jugendliche wollen studieren, doch das setzt auch immer mehr Familien vor finanzielle Herausforderungen. Wie finanziert man ein jahrelanges Studium, das immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit fordert? Glücklicherweise gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Studenten.
BAFöG
Eine klassische Finanzierungsmöglichkeit bietet BAFöG. Der Staat unterstützt mit BAFöG Studierende darin, ihrer gewünschten Ausbildung nachzugehen, ohne von ihrem sozialen und finanziellen Hintergrund abhängig zu sein. Die Höhe der BAFöG-Sätze ist dabei vom Einkommen der EhepartnerInnen, eingetragenen LebensparterInnen und Eltern abhängig und beträgt zwischen 451 und 735€. Studierende erhalten BAFöG zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehnen des Staats. Das Darlehnen muss spätestens fünf Jahre nach Ende des Studiums ratenweise über höchstens zwanzig Jahre in Höhe von höchstens 10.000€ zurückgezahlt werden. BAFöG können deutsche StaatsbürgerInnen vor ihrem dreißigsten Lebensjahr beantragen. Im fünften Semester muss zudem ein Leistungsnachweis geliefert werden.
Stipendien
Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung des Studiums bieten Stipendien. Sie sind besonders für Studierende mit guten Leistungen oder besonderem Engagement interessant. Hier gibt es zahlreiche Stipendien von Universäten und privaten Institutionen in unterschiedlicher Höhe. Aber auch der Bund bietet Stipendien an. Dazu wurden dreizehn Begabtenförderwerke mit unterschiedlichen Schwerpunkten (politisch, kirchlich, neutral, wirtschaftlich...) gegründet. StipendiatInnen dieser Förderwerke erhalten eine Studienkostenpauschale von monatlich 300€ sowie Fördersätze, die in Höhe und Berechnung BAFöG ähneln. Dazu kommt die Förderung von Auslandsaufenthalten und Praktika sowie zahlreiche inhaltiche Programme. Gelder aus Stipendien müssen nicht zurückgezahlt werden.
Studienkredit
Für einige Studierende kommen auch Studienkredite (auch Studiendarlehnen oder Bildungskredit genannt) in Frage. Dabei handelt es sich um Darlehnen, die von Privatbanken oder dem Staat vergeben werden. Der Staat vergibt Bildungskredite in Höhe von maximal 7.200€. Bei privaten Anbietern ist die Grenze bei 50.000€ gesetzt. Für einen Studienkredit ist die Bonität des/der Interessierten das wichtigste Kriterium (wobei auch andere Kriterien wie etwa das Alter hinzugezogen werden können). Dabei zählt vor allem die Schufa-Auskunft.
Studienkredite können an verschiedene Bedingungen, Zinssätze und Vorgaben geknüpft sein. Zudem sollten sie weder zu niedrig, noch zu hoch angesetzt werden. Vor der Aufnahme eines Studienkredits sollte man deshalb den eigenen Bedarf, die verschiedenen Angebote und die langfristige Finanzierungsmöglichkeit sorgfältig prüfen.
Jobben
Am einfachsten erscheint es oft, einfach neben dem Studium zu arbeiten, egal ob als studentische Hilfskraft an der Hochschule oder in anderen Jobs. Allerdings gibt es auch hier einige Vorschriften, die beachtet werden müssen. Studierende sollen sich primär auf ihr Studium konzentrieren, auch wenn sie nebenbei Geld verdienen müssen. Um die Studierenden vor sich selbst zu schützen, dürfen sie im Monat maximal 400€ verdienen oder zwanzig Stunden pro Woche arbeiten. Wird eine dieser Auflagen verletzt, müssen Studierende ebenfalls Abgaben zahlen. Bei über 400€ im Monat und maximal zwanzig Stunden Arbeitszeit sind es nur die Rentenbeiträge, erhöht sich jedoch auch die Arbeitszeit kommt auch die Sozialversicherung dazu. Da die Abgaben das eigene Gehalt oft beträchtlich schmälern, sollte man sich gut überlegen, ob es sich finanziell lohnt, für über 400€ und mehr als zwanzig Stunden in der Woche zu arbeiten.
Alles in allem gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Studenten. Klassischerweise lohnt sich für Studierende BAFöG. Für Studierende mit besonders guten Leistungen oder anderem Engagement können auch Stipendien interessant werden. Eine alternative Studienfinanzierung bringen Studienkredite und -darlehnen. Schließlich ist es Studierenden natürlich immer möglich, neben ihrem Studium zu arbeiten.